Die Dorfgeschichte

Titelbild_geschichte

Durch das Freigericht Oedingen, die Kirchspielgemeinde und später die politische Gemeinde Oedingen waren die Orte Oedingen, OedingerbergBrenschede und Haus Valbert in ihrer Geschichte eng miteinander verbunden. Die Abfolge der Geschichte wird daher für die Ortsteile gemeinsam dargestellt.

Dorfgeschichte

  • 9/10 Jahrhundert: In karolingisch-ottonischer Zeit befand sich auf dem Oedingerberg das Damenstift Oedingen. Es wurde nach den Quellen zur Oedinger Chronik in den Wällen einer Burganlage (Wallburg) errichtet.
  • 1144: In einem Eigengüterverzeichnis des Sifrid von Boyneburg wird eine curia in Odinge (= Haupt- bzw. Oberhof in Oedingen) erwähnt. Dies wird als Beleg dafür gewertet, dass Oedingen ursprünglich in pfalzgräflichem Besitz war und damit eine andere Besitzgeschichte hatte als das Stift auf dem Oedingerberg, dessen Geschichte mit den Grafen von Werl/Arnsberg verknüpft war. Erst um das Jahr 1200 gelangte der Graf von Werl/Arnsberg in den Besitz Oedinger Höfe.
  • 1192: Kaiser Heinrich VI. verzichtet bei einem Tausch mit dem Paderborner Bischof Bernhard II auf ein Gut in Oedingen im Tal.
  • 1279: Gutsherr Dietrich Rump bezeichnet sich bei einem Tausch von Wachszinsigen als Vogt der Pfarrkirche von Oedingen (Beleg für das hohe Alter der Kirche). Die kirchlichen Vögte vertraten die Kirchen in weltlichen Angelegenheiten (z.B. vor Gericht) und sorgten für den bewaffneten Schutz der Kirchengüter.
  • 1294: Erstmalige Nennung von Varenbert, Haus Valbert. Belege deuten darauf hin, dass Haus Valbert ein eigenständiger Adelssitz war.
  • 1476: Der letzte der Vögte „derer von Oedingen“ (stammten aus der Familie von Brochusen mit Stammsitz in Bruchhausen bei Arnsberg) überträgt all seine Güter (sechs Oedinger Höfe) dem Kloster Grafschaft.
  • 1625: Erwähnung einer Schule in Oedingen – das frühzeitliche Schulwesen war eng mit der Kirche verbunden.
  • 1685: In Oedingen sind nach einer Kopfschatzliste (diente der Eintreibung der Türkensteuer) 75 Personen erfasst (ohne Kinder unter 12 Jahren).[2] Aus den Personenbezeichnungen geht hervor, dass es sich neben den Ehepaaren bei einem Großteil der Personen um Knechte, Mägde, Pferdejungen und Kuhmädchen handelte.
  • 1802/19: Die Beendigung der geistlichen Herrschaft 1802 im Zuge der Säkularisation führt auch im lokalen Bereich zu einigen Neuerungen. Unter preußischer Herrschaft wird Oedingen 1817 zunächst dem neu gebildeten Kreis Arnsbergzugeordnet. Bereits zwei Jahre später wird Meschede neuer Kreisort.
  • 1821: Tod des letzten Richters, FJ. Beckers v. Oedingen. Ende des Freigerichts Oedingen
  • 1825: Die Minden-Koblenzer Heerstraße ist von Meschede bis Grevenbrück fertiggestellt (heute Teilstück der B55). Bereits 1818 wird ein Barrierehaus (Zollstation) an dieser Straße genannt.
  • 1828/31: Bau eines neuen Schulgebäudes (jetzt Pfarrheim) durch Pfarrer Ritter
  • 1830: Landvermessung, Fassung des Urkatasters von Oedingen
  • 1960/62: Bau der Bundeswehrkaserne

Am 1. Juli 1969 wurde Oedingen in die neue Stadt Lennestadt eingegliedert. Dabei wechselte Oedingen vom Landkreis Meschede in den Landkreis Olpe (ab dem 1. Oktober 1969 Kreis Olpe).

Die geschichtlichen Ereignisse in Oedingen zur Zeit des Nationalsozialismus sind unter Lennestadt#Zeit des Nationalsozialismus dargestellt; die Ausführungen können sinngemäß als zutreffend für sämtliche Ortschaften im Bereich der heutigen Stadt Lennestadt angesehen werden.

Urkunde aus dem Jahr 1000 - Kaiser Otto III. nimmt das Stift Oedingen unter seinen persönlichen Schutz

Urkunde aus dem Jahr 1000 – Kaiser Otto III. nimmt das Stift Oedingen unter seinen persönlichen Schutz

Religion

  • 18. Mai 1000: Kaiser Otto III. nimmt das Stift auf dem Oedingerberg, gegründet von Gräfin Gerberga zu Werl unter seinen besonderen Schutz.
  • nach 1000: Der Historiker Wolf datiert die Errichtung einer Pfarrkirche im Tal durch die Pfalzgrafen auf die Zeit kurz nach der Jahrtausendwende. Zu dieser Zeit wird für das Tal bereits von der Existenz eines Friedhofs berichtet, dem üblicherweise eine Kirche zugehörte. Die Benennung eines Schutzheiligen erfolgte vielfach nur wenige Jahre nach dessen Tod bzw. Heiligsprechung; der Schutzheilige der Oedinger Kirche St. Burchardus wurde im Jahr 984/90 heiliggesprochen. Zwischen dem Stift auf dem Oedingerberg und der Gründung der Kirche im Tal lassen sich keine Zusammenhänge belegen.
  • 1292: Die Nennung der Oedinger Kirche als Pfarrkirche ist zu dieser Zeit bereits im Westfälischen Urkundenbuch nachgewiesen, wogegen im „liber valoris“ (Verzeichnis sämtlicher Pfarrkirchen der Erzdiözese Köln um 1300) die Kirche lediglich als „Capella“ bezeichnet wird. Wenngleich der Kirche in Oedingen wohl nie offiziell der Titel Pfarrkirche verliehen wurde, geht der Historiker Wolf in der Oedinger Chronik davon aus, dass sie durch die normative Kraft des Faktischen stets im Besitz der Pfarrrechte war.
  • 1538: Aufhebung des Stiftes auf dem Oedingerberg nach dessen wirtschaftlichem Niedergang durch den Kölner Erzbischof Hermann von Wied
  • 1553: Nennung der Kapelle St. Martin in Brenschede im Verzeichnis der Pfarrgemeinden des damaligen Dekanats Meschede
  • 1567: Stiftung der Vicarie St. Johannes Baptist auf dem Oedingerberg zur Aufrechterhaltung des Gottesdienstes der Kirche St. Johannes Baptist
  • 1601: Der Kölner Erzbischof Ernst von Bayern schenkt die Vicarie dem Kloster Odacker bei Hirschberg.
  • 1670: Am Sonntag Laetare stürzt die Kirche St. Johannes auf dem Oedingerberg ein.
  • 1716: Bau der Kapelle auf dem Oedingerberg durch die Bewohner des Berges
  • 1767: Errichtung einer neuen Vicarie St. Antoni Albertis auf dem Oedingerberg durch Canonicus Antonius Vogt, Leckmart (Vogtsche Stiftung). Die Gottesdienste haben dem Anschein nach in der 1716 errichteten Kapelle stattgefunden. Über die Beendigung der Vicarie gibt es keine Angaben.
  • 1801: Schöndelt, ObervalbertHaus Valbert, Wiebelhausen und Nocken in Brenschede werden zur Pfarrei Oedingen umgepfarrt.
  • 1821: Die zum Erzbistum Köln gehörende Pfarrgemeinde Oedingen wird wie alle Gemeinden des kurkölnischen Sauerlandes dem Bistum Paderborn zugeteilt.
  • 1832: Bau der jetzigen Pfarrkirche durch Pfarrer Ritter (s. „Pfarrkirche St. Burchard Oedingen“)

Im Rahmen der 1000-Jahr-Feier von Oedingen wurde am Aufgang zur Pfarrkirche eine Zeittafel angebracht; die Bronzetafeln stellen wichtige Ereignisse der Dorfgeschichte dar. Die Zeittafel wurde von Pater Jahn vom Kloster und Gymnasium Maria Königin entworfen.

ZeitTor zum Aufgang der Kirche - Erinnerung an das 1000jährige Ortsjubiläum

ZeitTor zum Aufgang der Kirche – Erinnerung an das 1000jährige Ortsjubiläum

(Quelle: Wikipedia)
Click to comment

You must be logged in to post a comment Login

Leave a Reply

To Top
X