Ortsentwicklung

Panorama_Oedingen1
Das wirtschaftliche Umfeld von Oedingen wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts von der Landwirtschaft geprägt. Ein Wandel setzte mit der Verbesserung der Verkehrswege ein. Zu erwähnen sind insbesondere die Fertigstellung der durch Oedingen verlaufenden Minden – Koblenzer – Heeresstraße (heute Bundesstraße 55) im Jahr 1825 und die Öffnung der Ruhr-Sieg-Strecke im Jahr 1861 mit einer Bahnstation in Grevenbrück. Im Zuge dieser Entwicklung entstanden z. B. im Jahr 1864 die Firma Schröder (Schrödersche Uhren), aus der später die Firma Klein & Biermann hervorging, sowie im Jahr 1867 die Firma Schauerte (später Stöcker), die Karbid-Grubenlampen für den Bergbau herstellte. Außer bei den ortsansässigen Kleinbetrieben bot ab 1850 der Schwefelkiesabbau in Meggen und Halberbracht Beschäftigungsmöglichkeiten.

Vereinsbaum_Dorfplatz_OedingenTrotz der erwähnten positiven Aspekte breitete sich in Teilen der Bevölkerung bittere Armut aus. Gründe waren u. a. der Niedergang alter Handwerke wie z. B. der Leineweberei und magere landwirtschaftliche Erträge wegen mehrerer Missernten. Die Zahl der Oedinger, die wegen der Perspektivlosigkeit in dem Zeitraum 1840 bis etwa 1880 nach Amerika auswanderten, wird mit über 150 beziffert.

Wenngleich der Bergbau 1992 und die erst 1962 eröffnete Sauerlandkaserne im Jahre 2002 geschlossen wurde, konnte der Verlust an Arbeitsplätzen durch eine Vielzahl neuer Betriebe in der näheren Umgebung von Oedingen in den Bereichen Metallver- und -bearbeitung sowie Maschinenbau aufgefangen werden. In Oedingen selbst befindet sich eine Betriebsstätte eines überregional bekannten Unternehmens für Spezialmaschinen und Biegetechnik.

Das Vereinswesen ist mit 16 Vereinen ausgeprägt, neben den traditionellen Bereichen (Schützenwesen, Gesang, Musik u. Sport) werden auch der Tauben-, Motor- und Tanzsport gepflegt.

Das Dorf OedingenFür die Verwirklichung örtlicher Belange und Erforschung der Ortsgeschichte sind die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Oedingen e.V. (hervorgegangen aus der Arbeitsgemeinschaft 1000 Jahre Oedingen e.V.) und der Wander- und Karnevalsverein Oedingen e.V. im Rahmen eines Ortsentwicklungsplanes zuständig. Abgeschlossene Maßnahmen aus jüngerer Zeit sind die Neugestaltung der Ortsmitte (begrünte Ruhezonen, Spielplätze und Aushangtafel u.a.) sowie die Ausgestaltung eines „Historischen Wanderweges“. Der Wanderweg führt über 9 Kilometer und umfasst 15 Haltepunkte mit Erklärungs- bzw. Dokumentationstafeln. Wichtige „Stationen“ sind u. a. der Lintloe-Brunnen , der Zeitbrunnen an der kath. Kirche St. Burchard sowie das Kirchengebäude, die Kapelle St. Johannes am Oedingerberg, die Andachtsstätte Madonna der Straße (früher: Heiligenhäuschen im Brömmeken) und das Projekt „ Fabris Wiese“. Bei „Fabris Wiese“ handelt es sich um einen unter dem Motto „Bespielbare Landschaft“ geschaffenen Freizeitpark mit Wiese, Naturbachlauf, Teich, Baumhaus, Lagerfeuerplatz, Brunnen und Seilbahn u. a. Die Anfang Juni 2011 eröffnete Parkanlage fand auch überregional viel Beachtung,

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